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Insektenschutz: Fakten

Insektenschutz: Fakten

Insektenschutz ist das große Thema des Sommers oder wenn es um die Vorbereitung von Fernreisen geht. Doch wie sieht ein zuverlässiger Insektenschutz aus? Und welche zusätzlichen Maßnahmen sind sinnvoll? Hier finden Sie die wichtigsten Fakten im Überblick.

Repellents – Hilfe aus der Apotheke

Beim Thema Insektenschutz gibt es zuverlässige Unterstützung aus der Apotheke. Die Rede ist von Repellents (von lateinisch „repellere“ = vertreiben). Darunter versteht man Substanzen, die in Form von Sprays oder Lotionen auf die Haut aufgetragen werden und Insekten abhalten können.

In erster Linie wirken Repellents gegen Mücken oder andere stechende Insekten aber es gibt auch Präparate, die speziell zur Zecken-Abwehr eingesetzt werden können.

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Wie wirken Repellents?

Repellents legen sich quasi wie ein unsichtbarer Duftmantel auf die Haut, sodass Insekten den Geruch eines potenziellen “Opfers” nicht mehr wahrnehmen können. In der Regel hält der Schutz zwischen vier und acht Stunden an – bei Zecken ist die sogenannte mittlere Schutzdauer meist wesentlich geringer als bei Mücken. Lässt die Konzentration des Wirkstoffs nach, nehmen Mücken und Co. unseren Körpergeruch wieder wahr – und es kommt erneut zu Stichversuchen.

Wichtig zu wissen:

Die Schutzdauer kann individuell abweichen und hängt von weiteren Einflussfaktoren ab – zum Beispiel davon, wie sehr wir schwitzen, aber auch von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind. Daher sollten Sie im Zweifel lieber etwas zu früh nachlegen.

Unterschiedliche Inhaltsstoffe von Repellents

Repellents stehen sowohl auf chemisch-synthetischer als auch auf natürlicher Basis zur Verfügung. Welches Mittel individuell geeignet ist, hängt beispielsweise vom Einsatzgebiet (z. B. Tropen oder hierzulande) ab. Für Kleinkinder sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit sind manche Mittel zudem weniger geeignet als andere.

Fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

DEET – der „Chemie-Klassiker“ beim Thema Insektenschutz

DEET (N,N-Diethyl-m-toluamid) zählt neben Icaridin zu den Klassikern der Insektenschutzmittel. Es handelt sich um eine chemisch-synthetische Substanz, die Insekten in der Regel mehrere Stunden fernhalten kann.

Allerdings ist DEET zum Beispiel für Kinder unter zwei Jahren, Schwangere und Stillende nicht geeignet. Darüber hinaus gilt es bei der Anwendung einiges zu beachten – so greift der recht aggressive Wirkstoff unter anderem Nagellack und Kunststoffe an. Das Auftragen von DEET auf sonnenbrand-geschädigter Haut gilt es ebenfalls zu vermeiden.

Natürliche Wirkstoffe gegen Mücken & Co.

Es werden zahlreiche verschiedene natürliche Repellents angeboten. Das Spektrum reicht von Inhaltsstoffen wie Lavendel, Basilikum oder Salbei bis hin zu Zitronengras. Die Wirksamkeit ist allerdings nicht immer ausreichend belegt.

Anders verhält sich das hingegen bei dem Pflanzenbasierter Wirkstoff PMD – dieser kann Mücken und Zecken mehrere Stunden lang zuverlässig fernhalten.

Was ist PMD?

Bei PMD handelt es sich um einen pflanzenbasierter Wirkstoff, der in modernen Repellents zum Einsatz kommt. PMD (p-Menthan-3,8-diol) wird aus den Hochblättern des Zitronen-Eukalyptus-Baumes gewonnen und entwickelt beim Auftragen einen charakteristischen Geruch, der dafür sorgt, dass der Mensch für Mücken und Zecken uninteressant wird.

Häufig können Repellents mit PMD auch für kleinere Kinder eingesetzt werden. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Besonderheiten beim Insektenschutz für Kleinkinder

Bei der Auswahl eines Insektenschutzmittels für Kleinkinder heißt es: Genau hinsehen.

So können ätherische Öle bei Kleinkindern unter Umständen zu Atemproblemen führen. Die chemisch-synthetischen Wirkstoffe DEET und Icaridin werden für Kinder unter zwei Jahren nicht empfohlen.

Pflanzenbasierte Wirkstoffe wie PMD können in der Regel bei Kindern ab 1 Jahr eingesetzt werden. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Welche Maßnahmen sind zusätzlich sinnvoll, um sich gegen Insekten zu schützen?

Neben der konsequenten Anwendung von Repellents können Sie sich zusätzlich mit den geeigneten Verhaltensmaßnahmen gezielt vor den kleinen Blutsaugern schützen.

Dazu zählen zum Beispiel:

  • Bevorzugt langärmelige Oberteile und lange Hosen tragen, um möglichst viel Haut zu bedecken
  • Helle, dichtgewebte, locker sitzende Kleidungsstücke tragen; ggf. mit Insektizid imprägnieren
  • Hosenbeine in die Socken, Oberteile in die Hose stecken. Die WHO empfiehlt für Risikogebiete sogar, die Übergänge zusätzlich mit Klebeband abzudichten
  • Vor dem Zubettgehen duschen und Kleidung regelmäßig wechseln, da Schweißgeruch Mücken anzieht
  • Mückengitter an Fenstern und Türen anbringen, ggf. Insektizide anwenden
  • Nachts unter Moskitonetzen schlafen, bei Infektionsgefahr sollte das Netz mit einem Insektizid imprägniert werden
Wichtig: Wichtig:

Vor allem bei Kindern unter drei Jahren sollte verstärkt auf solche Maßnahmen zur sogenannten Expositionsprophylaxe geachtet werden, damit bei ihnen ganz oder zumindest größtenteils auf die Anwendung von Repellents verzichtet werden kann.

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Worauf ist in puncto Insektenschutz auf Reisen zu achten?

Ein zuverlässiges Repellent sollte in keiner Reiseapotheke fehlen!

Informieren Sie sich vor Fernreisen auch über das Malaria-Risiko vor Ort. Gegebenenfalls empfiehlt der Arzt eine Malariaprophylaxe.

Wichtig: Wichtig:

Denken Sie auch an andere insektenübertragbare Erkrankungen (z. B. Dengue-Fieber, West-Nil-Fieber, Zika-Virus, Krim-Kongo-Fieber). Aktuelle Informationen über das Risiko in einzelnen Reiseländern bietet beispielsweise das Auswärtige Amt. Im Zweifel sollten Sie sich zusätzlich am besten von einem Reise- oder Tropenmediziner beraten lassen.

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Spezielle Hinweise für Insektengiftallergiker

Wer unter einer Insektengiftallergie leidet, sollte immer ein entsprechendes Notfallset bei sich tragen. Wichtig ist auch, nahestehende Personen über die richtige Anwendung der enthaltenen Medikamente zu informieren.

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Tipps bei Mückenstichen

Nicht kratzen
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Nicht kratzen

Bei einem Mückenstich lautete die wichtigste Grundregel: Nicht kratzen! Andernfalls verteilt sich der Speichel der Mücke weiter unter der Haut. Dieser enthält Proteine, die der Körper mit der Ausschüttung von Histamin zu bekämpfen versucht. Die Folge sind Juckreiz, Rötung und Schwellung. Wer hier gegensteuern will, widersteht dem Juckreiz bei Mückenstichen! Dies ist auch wichtig, um einer möglichen Entzündung von Insektenstichen vorzubeugen.

Erst Wärme & dann Kühlen
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Erst Wärme & dann Kühlen

Bei Mückenstichen kann es im ersten Moment hilfreich sein, einen Waschlappen mit heißem Wasser auf die Stichstelle zu legen. Der Grund: Bei einer Temperatur von über 40 Grad Celsius sterben die Proteine im Speichel der Mücke ab! Danach ist allerdings Kühlen angesagt, um den unvermeidlichen Juckreiz zu lindern. Geeignet ist zum Beispiel ein kalter Waschlappen oder auch die Anwendung von Essigsaurer Tonerde aus der Apotheke. Ganz wichtig: Legen Sie keine Eiswürfel direkt auf die Haut – es besteht die Gefahr einer Gewebeschädigung.

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